Endlich war es soweit, ich sollte endlich meine Mädels wiedersehen und endlich mal wieder gepflegt zu ZOO Army abrocken.
Nachdem ich bis 14.00 Uhr relativ tatenlos in meinem Sommerlochbedingten leeren Laden festgesessen bin, bricht die Hektik los. Schnell nach Hause hetzen, aber den Kaffee für Tara nicht vergessen.
Zuhause angekommen, erst mal die Klamotten raussuchen, das hat man ja schließlich nicht ahnen können, das man die braucht und das es evtl. etwas hektisch werden kann, wenn man um 14.00 Uhr den Laden abschließt und um 15.00 Uhr Tara vor der Tür steht. Als ich dann pudelnaß aus der Dusche komme, geht auch schon die Haustüre auf und Tara hetzt auf die Toilette, dass die bei Stau auch keine Dixies aufstellen können, unerhört. Yuma beweisst ihre Wachhund Qualiäten, indem sie überhaupt nicht mitbekommt, dass jemand das Haus betreten hat und dementsprechend verwirrt reagiert, als sie einen fremden Geruch wahrnimmt, aber niemanden sehen kann. Um so stürmischer fällt die Begrüßung aus, als Tara aus der Toilette kommt. Die Arme wird von 35 kg Hund fast umgeworfen.
Nachdem ich es endlich dank Tara geschafft habe nicht mehr wie Tina Turner für Arme auszusehen, kann es auch schon losgehen. Da Frettchen bekanntlich nicht nur neugierig sondern auch clever sind, lasse ich meine Brille zuhause, da ich ja nicht zu Fahren brauche...nur um wenige Minuten nach dem Start festzustellen, dass meine Brille sich ja selbst verdunkelt und mir bei der blendenden Sonne die Augen schmerzen. Aber Tara ist auf alles vorbereitet und hat nicht nur eine sich selbst verdunkelnde Brille im Handschuhfach, nein sie hat auch noch meine Seestärke, so langsam beginnt die Frau mir unheimlich zu werden.
Und schubs sind wir auch schon in Etschberg, aber wo ist das Stadion? Kurzerhand wird ein Typ mit einem Pizzaria Napoli Shirt gefragt und siehe da der kennt den Weg und entläßt uns mit einem fröhlichen "Ich komme auch gleich". Ich sag noch zu Tara, hoffentlich bringt der auch Pizza mit. Wie sich später herausstellt, tut er genau dass und vertickt den ganzen Abend seine Pizza auf dem Festival. Als wir ankommen sind, Silke und Robert schon da.
Da stehen wir nun auf dem Parkplatz und bewundern die idyllische Landschaft, die sehr gut als Kulisse für unsere kleine Farm (mitten in der Pampa halt) hätte dienen können, als sich uns ein Auto nähert. Der Typ der da aussteigt, hat sichtlich mit der Schwerkraft zu kämpfen. Ich möchte an dieser Stelle mal anmerken, dass ich es für eine unverantwortliche Energieverschwendung halte die Gravitation den ganzen Tag eingeschalten zu lassen. Während er verzweifelt versucht mit uns ins Gespräch zu kommen, bemerken wir, dass die Zelte rund ums Festival wie eine Beduinenstadt aussehen. Woraufhin Silke meinte es fehlen nur noch die Kamele, sie hätte bisher nur Kühe gesehen. Ich konnte ihr aber mit einem Blick auf unseren ungebetetenen Gast klar machen, dass es zumindest ein Kamel hier gäbe. Nadem der Typ noch etwas lamtiert hatte, dass er wohl die Kohle für den Eintritt nicht hätte, stieg er mit der Bierflasche in der Hand wieder in sein Auto und fuhr los.
Gemeinsam betreten wir das von Sicherheitsmaßnahmen nur so strotzende Festival. Das heißt wir mußten am Einlaß unsere Taschen öffnen, kurz bekomme ich Bedenken, da ich den Zweitschlüssel mitgnommen habe, an dem ein kleines Cuttermesser hängt, aber den geübten Auge des "Sicherheitspersonals" entgeht dieses Detail. Nachdem wir mit neongrünen Armbändern gekennzeichnet wurden erhalten wir einen Jägermeister Gutschein.
Während ZOO Army gerade ihren Sound-Check abliefern, wird erst einmal ordendlich mit den Mädels geknuddelt. Eine Knuddelrunde später entreißt mir Mic den Gutschein, mit den Worten: Du darfst das doch noch gar nicht trinken. So chamant waren die Jungs vom Jägermeisterstand dann doch nicht, und so kam ich zu meinem ersten Red Bull, gemixt mit Jägermeister.
Dann ist es endlich soweit, das Festival beginnt mit der ersten Band. Das heißt so ein kleiner Flummi von Frau steht auf der Bühne und sagt erst einmal durch, dass bei einem Fahrzeug noch Licht brennt. Ich versteh die Aufregung gar nicht, also bei meinem Auto geht das nach ner Zeit immer von alleine aus. Als die Band zu spielen beginnt, wird klar, dass der Flummi gar keine Ansagerin sondern die Sängerin der Band ist.
Nagut es war vielleicht nicht nett von mir zu applaudieren, als sie sagt, dass sie nun den letzten Song spielt, denn so schlecht waren die gar nicht und es ist verdammt schwer den Oppener zu machen, zumal sich vor der Bühne gerade mal 3 Leute versammelt haben, die noch nicht einmal gerockt haben.
Von der zweiten Band habe ich nicht viel mitbekommen, da mir die Stimme der Sängerin schon beim Sprechen auf die Nerven ging, also hab ich erst einmal die Pizza unseres Wegweisers probiert und mich weiter mit Jägermeister Energie versorgt. Was vielleicht keine so gute Idee war, da ich noch nicht einmal Kaffee trinke und das mein erster Kontakt mit Energie Drink war, außerdem trinke ich in der Regel wenig Alkohol und so passierte was passieren mußte, ich war extrem gut drauf, als die dritte Band zu spielen begann. Die waren nicht mal so übel, naja mit Cover-Songs ist es auch nicht schwer Stimmung zu machen, aber es kam auf jeden Fall Leben in die Bude.
Tal und Dominik haben sich die Gruppe auch angesehen und standen vor uns, da bekam ich die spontane Idee, dass ich noch mehr Jägermeister-Energie brauchen könne und um das ganze zu tarnen, holte ich gleich eine ganze Runde. Ich bin mir ziemlich sicher dass ich 5 mal Jägermeister Energie und einmal pur bestellt habe, aber zurück kam ich irgendwie nur mit 5 Becher, zwei waren für Tal und Dominik bestimmt, die anderen reichte ich "am Stück" an meine Begleiter weiter, aber zum Anstoßen kam ich erst gar nicht, was ja der eigentliche Sinn dieses Unterfangen war, denn Tara konnte besser rechnen als ich und stellte fest dass ich einen Becher zu wenig mithatte. Aber wie sie dann darauf kam dass es Roberts Becher sein müsse der da fehlte, weiss ich nun auch nicht...smile...Naja während ich damit beschäftig war, das Missverständnis aufzuklären, war die Gelegenheit mal so ganz ungezwungen mit den Jungs anzustoßen auch schon vertan.
Endlich ist es soweit und unsere Jungs betreten die Bühne. Dem Umstand, dass gar nicht so viele Fans anwesend waren und auch kaum Gilgirlies zu bemerken waren, verdanken wir es dass wir in der ersten Reihe stehen. Und nun stellt sich die Absperrung vor der Bühne, die wir zunächst belächelt hatten, als sehr hilfreich heraus. Denn wenn man ich beim Bangen festhalten kann, kann man sich so richtig den Nacken ausrenken. Vor allem bei den neuen Stücken werd ich mir irgendwann einmal doch noch ein Schleuder-Trauma zuziehen...aber was solls für was zahlt man schließlich die Krankenversicherung. Ein paar flüchtige Blicke nach hinten, zeigten dass auch die anderen Festival-Besucher von unseren Jungs angetan waren. Doch leider spielten sie viel zu kurz und es soooo schnell vorbei.
Wir verkrochen uns in unsere Autos um zu schlafen, was gar nicht so einfach war, denn in der Bar ging es die ganze Nacht mit DJ Musik weiter. Also eines muss man den Etschbergern lassen, die können feieren. Und zwar die ganze Nacht, noch morgens um 9.00 Uhr war da Party, es war allerdings weniger spassig so vollkommen nüchtern über die Reste des Festivals zu laufen um irgendwo noch was antialkoholisches zu trinken aufzutreiben. Und ob das auf dem Boden alles nur verschüttet Drinks waren, will ich gar nicht wissen.
Lustig fand ich allerdings die Pilgerscharen die sich auf dem Parkplatz eingefunden hatten, also jeder Etschberger der einen Hund besitzt war an diesem Morgen auf dem Parkplatz, und das natürlich nur um seinen Hund auszuführen, aber es gab auch einige die sich ohne dieses Alibi getraut haben über den Parkplatz zu flanieren, auch die Polizei lies es sich nicht nehmen mal vorbei zu schauen.
Als unser Lebensgeister wieder zurückgekehrt waren, beschlossen Tara und ich, Silke und Robert noch etwas in Richtung Kaiserslautern zu begleiten, um in einem Mc Donalds zu frühstücken. Ich konnte es zwar nicht glauben, aber die haben in dieser Einöde tatsächlich einen Mc Donalds gefunden. Der sucht allerdings seinesgleichen. Als wir den Laden betreten ist der einzige Gast gerade mit Smaltalk am Tresen beschäftigt. So etwas habe ich bei Mc Doof noch nicht gesehen, aber wir waren ja auch auf dem Land, da gehen die Uhren anderst.
Ein schönes Animationsprogramm hatte die allerdings auf der Terrasse. Eine Schar Spatzen machte sich über die Krümmel her und als wir begannen mit Pommes zu werfen kam richtig Leben in die Bude. Die Viecher haben es tatsächlich geschafft mit Pommes die größer als sie selbst waren zu starten und eine kurze Strecke bis ins Gebüsch zu fliegen. Richtig spassig waren die comicmäßigen Verfolgungsjagten. Vorne Spatz mit viel zu großer Pommes und dahinter die Verfolger im Gänsemarsch.
Und dann war ein toller Abend und ein lustiger, nur von Nackenschmerzen getrübter Vormittag auch schon wieder vorbei, tränenreicher Abschied und erst einmal ins Bett zum richtig ausschlafen.