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  • : Frettchens Welt
  • : Frettchen, oder wie ES die Welt sieht. Alltägliches aus ihrem typisch chaotischen Leben gemischt mit humorvoll kritischer Betrachtung des Universums und des ganzen Rests, gespickt mit Kurzgeschichten die teilweise nicht von dieser Welt sind.
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20. August 2008 3 20 /08 /August /2008 22:47

Endlich war es soweit, heute sollte Saha-Hira zum ersten Mal das Dorf verlassen. Sie würde das erste Mal durch das große Tor hinaus in den Dschungel gehen. Sie war nun 7 ½ Zeugungszyklen alt, und würde gemeinsam mit Ra-Hiro für einen ½ Zeugungszyklus eine erfahrene Früchtesammlerin und ihren Beschützer begleiten.

 

Sie war lange vor dem Gong wach, da sie die Aufregung nicht mehr schlafen lies. Ra-Hiro hingegen schnarchte auf seinem Lager, ihm schien es überhaupt nichts auszumachen.

 

Unruhig wälzte sie sich auf ihrem Lager, wie würde es draußen im Dschungel sein?

 

Sie kannte ja nur das streng regulierte Leben im Dorf, in dem alles nach festgeschriebenen Riten geschah. Das würde im Dschungel ganz anders werden. Dort war sie auf sich selbst gestellt, mal abgesehen davon, dass sie zunächst die beiden erwachsenen Aufpasser mit sich rumschleppen musste.

 

Aber auch so würde es einfach phantastisch werden, sie würde endlich einmal etwas anders sehen. Vielleicht würden ihnen auch Tiere begegnen. Wobei die meisten Tiere während der blauen Phase schliefen. Die meisten, vor allem die gefährlichen Tiere, waren während der gelben Phase aktiv, weswegen sie sie wohl niemals zu Gesicht bekam, denn es war ihr strikt untersagt, während der gelben Phase ihre Unterkunft zu verlassen.

 

Das war auch so ein Ding über dass sie sich Gedanken machte: die gelbe Phase.

 

Das war die Zeit in der das ganze Dorf den Atem anzuhalten schien. Niemand, noch nicht einmal die Ehrwürdige Mutter verließ während dieser Zeit die Unterkunft. Das gelbe Auge der Göttin, das während dieser Zeit über das Dorf wachte war angeblich zu streng und würde sie unerbittlich strafen, wenn sie sich während dieser Zeit außerhalb ihrer Unterkunft aufhalten würde.

 

Nur die Rog waren während dieser Zeit aktiv. Sie mussten das Dorf gegen die gefährlichen Tiere verteidigen, die angeblich so groß waren, dass sie noch nicht einmal die hohe Mauer am Betreten des Dorfes hintern konnte. Viele Rog ließen ihr Leben dabei.

 

Das war die andere Sache die ihr ständig durch den Kopf ging. Die Rog, sie begegnete ihnen während der grünen Phase, wenn das Dorf erwachte und die Rog sich zur Ruhe begaben. Sie waren ihr unheimlich. Ihr Pelz war gelb, so markiert die Göttin die Krieger, deren einzige Lebensaufgabe es war, das Dorf zu beschützen. Die ersten 6 Zeugungszyklen trainierten sie gemeinsam mit dem Hiro, wobei sie denen in Größe und Kraft weit überlegen waren. Ihr Pelz war zu dieser Zeit noch blau. Nach dieser Zeit wechselten sie in die gelbe Phase und nach ein bis max. 2 Zeugungszyklen färbte ihr Pelz sich gelb. Es gab ungefähr doppelt so viele Rog wie die übrigen Einwohner zusammen genommen. Allerdings schlüpften ca. 5-mal so viele Jungen wie Mädchen. Jedes Mädchen bekommt direkt nach dem Schlupf durch das Orakel einen Jungen als Lebenspartner zugeteilt, während die restlichen Jungen zu Rog ausgebildet werden. Da sich die Ernährung der Rog deutlich von der der anderen Bewohner unterschied wurden sie größer und kräftiger.

 

Über all diese Grübelei verging die Zeit wie im Flug und endlich erklang der Gong. Sie sprang vom Lager, stieß die Läden auf um zu lüften. Nachdem sie ihr Lager aufgeschüttelt hatte, wälzte sie wie jeden Morgen, Ra-Hiro von dem seinigem um auch dieses auf zu schütteln. Dann begaben sich beide nach draußen um an dem gemeinsamen Frühstück teil zu nehmen.

 

Nach dem Frühstück, erschien die Ehrwürdige Mutter und teilte die Nachwuchshira ihren Begleitern zu. Saha-Hira und Ra-Hiro wurden Pada-Hira und Ju-Hiro zugeteilt. Die beiden waren bereits 40 Zeugungszyklen alt, sie würden also nicht mehr lange ihrer Tätigkeit nachgehen.

 

Endlich war es soweit, das große Tor öffnete sich knarrend und Saha-Hira betrat das erste Mal in ihrem Leben eine für sie vollkommen fremdartige Welt. Mit großen Augen versuchte sie alle Eindrücke, die auf sie einstürmten aufzunehmen.

Weitere Geschichten aus Saha-Hiras Welt:

Frisch aus dem Ei gepellt
Saha-Hira, Früchtesammlerin

Auf http://saha-hira.over-blog.de entsteht zur Zeit ein Online-Buch über die erwachsene Saha-Hira und ihre Abenteuer auf der Suche nach Los Angeles, erfahrt warum sie unbedingt dort hin muss.

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17. August 2008 7 17 /08 /August /2008 22:19

Saha-Hira lag zusammengerollt auf ihrem Lager und wartet auf den Gong der den Begin der blauen Phase einleitete. Sie war nun 5 Zeugungszyklen alt. Auf dem zweiten Lager in ihrem Schlafraum lag Ra-Hiro. Er war gleich alt und war ihr am Tag ihres Schlupfes vom Orakel als Lebenspartner zugeteilt worden.

 

Endlich erklang der Gong, sie sprang von ihrem Lager auf und stieß die Läden vor den Fenstern auf, das milde grüne Licht, dass in der kurzen Phase zwischen der gelben und der blauen Phase herrschte, flutete in das kleine Zimmer. Sie schüttelte die Lager auf, wobei sie Ra-Hiro von seinem Lager rollen musste, da er wie immer den Gong überhört hatte und sich auf diese Weise wecken lies. Brummend erhob er sich und half ihr dabei den Schlafraum herzurichten. Denn zum Ende der grünen Phase würden zwei der gelbaktiven Rog ihren Schlafplatz übernehmen.

 

Während der grünen Phase änderte das Dorf sein Gesicht, die gelbaktiven Rog verließen ihre Wachposten auf den hohen Mauern, die das Dorf umschlossen und begaben sich zur Ruhe. Während die blauaktiven Bewohner das Dorf übernahmen. Die ausgewachsenen Hira verließen als einzige in Begleitung ihrer Hiro das Dorf um den Tag mit dem Sammeln von Früchten im dichten Dschungel zu verbringen.

 

Saha-Hira hatte wie jeden Tag Unterricht. Während Dede-Hira, die nach dem Tod ihres Hiro, nicht mehr in Dschungel konnte und deshalb die Aufgabe der Lehrerin übernommen hatte, unermüdlich den Nachwuchs-Hira, die essbaren Früchte erklärte, träumte Saha-Hira vor sich hin. „Wie es wohl sein würde, das Dorf zu verlassen und in den unbekannten Dschungel vorzudringen.“

 

Zischend schlug der Zeigestock von Dede-Hira auf Saha-Hiras Pult. „Du weißt wohl schon alles, oder warum hörst Du nicht zu.“ zeterte sie. „Da vorne liegen 250 verschiedene Früchte und gerade mal 28 davon sind für uns essbar.“ Sie deutete mit ihrem Zeigestock auf eine lange Tafel die mit Früchten überhäuft war. „Wie ihr wisst, reicht es nicht aus, wenn ihr keine der Ungenießbaren mit bringt, sondern es ist unumgänglich dass ihr jeden Tag alle 28 Arten findet, denn wenn nur eine dieser Früchte in unserer Ernährung fehlt, werden wir krank. Also Saha-Hira, da Du ja anscheinend alle genau weißt, dann zeig uns doch mal, welche dieser Früchte Du einsammeln würdest.“

 

Sara-Hira schnappte sich einen Korb und schritt an der Tafel entlang, flink sammelte sie exakt 28 Früchte ein. Das Knifflige an der Aufgabe war der Umstand, dass die essbaren Früchte sehr große Ähnlichkeit mit ausgerechnet den Giftigsten hatten. Herausfordernd hielt sie ihrer Ausbilderin den Korb unter die Nase.

 

Dede-Hira war ehrlich erstaunt, es befand sich nicht eine falsche Frucht in dem Korb, verärgert versuchte sie Saha-Hira dennoch aufs Glatteis zu führen: „Aha,“ sagte sie streng, „und die würdest Du alle bedenkenlos essen?“

 

Saha-Hira lies sich nicht aus der Fassung bringen. „Nicht bevor die Coka sie fachgerecht zubereitet haben.“ Sie hielt eine große gelbe Frucht in die Höhe. „Warum müssen wir diese Frucht eigentlich sammeln, ich habe die noch nie gegessen?“

 

„Diese Frucht ist ausschließlich den Rog vorbehalten, ihr alle wisst, dass die gelbaktiven Rog wesentlich kürzer leben wie die blauaktiven Einwohner. Das liegt einmal daran dass das gelbe Auge der Göttin strenger ist als ihr blaues Auge und zum anderen daran, dass unsere Feinde während der gelben Phase immer wieder versuchen unser Dorf zu überfallen und einige dabei sterben, wenn sie uns verteidigen. Diese Frucht lässt sie größer und stärker werden und auch schneller heranwachsen, außerdem sorgt sie dafür, dass die Rog vom Paarungstrieb verschont bleiben.“

 

Die Ehrwürdige Mutter verfolgte erheitert den Disput zwischen Saha-Hira und ihrer Ausbilderin über ihren magischen Spiegel, der ihr wenn sie die entsprechenden Köpfe drückte den gewünschten Ausschnitt des Dorfes zeigte und auch alle Geräusche in ihr Gemach übertrug.

 

Kurz überlegte sie zum wiederholten Male, ob das Orakel sich nicht doch getäuscht hatte, als es dieses Mädchen zur Früchtesammlerin bestimmt und nicht zu ihrer Nachfolgerin. Sofort fiel sie auf die Knie und bat die Göttin um Vergebung, natürlich fehlte das Orakel nicht, denn es verkündet die Weisheit Ischtars, der Leben spendenden und Leben nehmenden Göttin.

Weitere Geschichten aus Saha-Hiras Welt:
Frisch aus dem Ei gepellt

Auf http://saha-hira.over-blog.de entsteht zur Zeit ein Online-Buch über die erwachsene Saha-Hira und ihre Abenteuer auf der Suche nach Los Angeles, erfahrt warum sie unbedingt dort hin muss.


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26. Juli 2008 6 26 /07 /Juli /2008 10:39

Es war soweit, die Jungen waren alle geschlüpft. Die Ehrwürdige Mutter war aufgeregt. Würde dieses Mal ihre Nachfolgerin unter den Jungen sein? Es wurde langsam Zeit, denn sie war schon alt und musste doch ihrer Nachfolgerin alles beibringen, was wichtig für das Volk ist.

 

Sie begab sich zu den warmen Schränken, in denen alle 2 Jahre nach 11 Monaten Brutzeit, die Jungen schlüpften. Sie nahm zunächst die 10 Mädchen, setzte sie in den Wagen und schob sie in den fahrenden Raum, nachdem sie den unteren der beiden Köpfe gedrückt hatte, schloss sich die Tür wie von Geisterhand und der fahrende Raum fuhr nach unten. Dort öffnete sich die Tür und sie betrag mit den Jungen den langen Gang. Er war erfüllt von einem dumpfen Rumoren. Sie wusste dass dieses Rumoren mit dem warmen Schrank, dem fahrenden Raum und allen anderen Zaubereinrichtungen zusammenhing. Aber was es genau war, wusste sie nicht. Sie glaubte, dass irgendeine Ehrwürdige Mutter lange vor ihr, das genau gewusst hatte, dieses Wissen aber in Laufe der Generationen verloren gegangen war. Deshalb war es ihr auch so wichtig, dass sie bald eine Nachfolgerin bekam, damit nicht noch mehr Wissen verloren ging, denn ihre Zeit wurde knapp.

 

Es war ihr immer noch unheimlich, dass genau dort wo sie ging das Licht aufflammte, während der Gang vor und hinter ihr im Dunkeln lag. Endlich kam sie beim Orakel an. Sie öffnete die Klappe und setze das erste Mädchen hinein. Sie schloss Klappe und wartete bis das Licht über der Klappe von Gelb auf Blau wechselte. Dann nahm sie das Mädchen wieder heraus. Dieses trug nun eine Armband auf welchem ihr Name und ihr Beruf stand: Kara-Hira, Früchtesammlerin.

So verfuhr sie nacheinander mit allen Mädchen. Als sie das siebte Mädchen aus dem Wagen nahm, hielt sie kurz inne. Sie schaute in die aufgeweckten Augen des Mädchens und dachte, dass muss sie sein, meine Nachfolgerin. Sie strich zärtlich über den weißen Flaum, der in wenigen Tagen von einem nur die Hände, Füße und das Gesicht freilassenden blauen Pelz ersetzt werden würde. Auch fehlten noch die weißen Puscheln auf ihren spitzen Ohren. Andächtig setze sie Nummer 7 in die Klappe und wartete aufgeregt auf das blaue Licht. Ungeduldig öffnete sie die Klappe und sah enttäuscht auf das Armband: Saha-Hira, Früchtesammlerin.
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