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  • : Frettchens Welt
  • : Frettchen, oder wie ES die Welt sieht. Alltägliches aus ihrem typisch chaotischen Leben gemischt mit humorvoll kritischer Betrachtung des Universums und des ganzen Rests, gespickt mit Kurzgeschichten die teilweise nicht von dieser Welt sind.
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4. August 2008 1 04 /08 /August /2008 22:57

Vor 28 Jahren wurde ich bei dem sehr geistreichen Versuch in Flipp-Flops über ein blühendes Kleefeld abzukürzen von einer Biene in den Zeh gestochen.

 

Ungefähr eine Stunde nach dem Stich schwoll mein kompletter Fuß derart an, dass ich bereits dachte die Haut müsse jederzeit aufplatzen.

 

Meine Eltern schafften mich mitten in der Nacht zu unserem Hausarzt, welcher mir mit einer Spritze das Leben rettete.

 

Er meinte ich könne an einer Bienengiftallergie leiden. Ich solle das unbedingt testen lassen, da so ein Stich für einen Allergiker schnell mal lebensgefährlich werden kann und ich müsse bei positivem Ergebnis ständig ein Antigift mit mir herum tragen.

 

Da ich aber eine tief sitzende Angst vor Nadeln aller Art hatte und außerdem recht überzeugend mit Ausreden erfinden war, schaffte ich es meine Eltern den Test auszureden.

 

Fortan lebte ich in ständiger Angst vor den geflügelten Honigproduzenten. Ich fühlte mich schon unwohl wenn ich eine Biene nur sah. Kam sie gar in meine Nähe widerstand ich nur mit äußerster Willensanstrengung dem Drang wild um mich zu schlagen, sondern verharrte zu einer Salzsäule erstarrt, das Biest mit den Augen verfolgend bis die Gefahr vorüber war.

 

Menschen die in meiner Nähe nach Bienen schlugen durften sich ellenlange Vorträge darüber anhören, dass Bienen nicht stechen solange sie sich nicht bedroht fühlen und dass sie gerade mit meinem Leben spielen würden, wenn sie die fliegenden Satane aggressiv machen würden.

 

Ich vermied die Nähe von Blüten, aß nichts Süßes im Freien, überhaupt mied ich das Freie.

 

Heute Abend erwies sich all meine Vorsicht als ergebnislos. Arglos ging ich ins Badezimmer um meine Zähne zu putzen, als ich einen heftigen Stich verspürte. In meinem Zeh, ich glaube es war sogar derselbe wie vor 28 Jahren, steckte der Stachel einer Biene.

 

Das arme Tierchen lag verendend auf der Erde. Zuerst überfiel mich Panik. Ich kippte bestimmt eine halbe Flasche Desinfektionsmittel auf den Zeh und beobachte angstvoll ob er denn anschwellen würde.

 

Er tat es, aber in einem Maße wie man es von einem Bienenstich erwarten kann. Nicht mehr und nicht weniger.

 

Mir ist eine riesige Last von den Schultern genommen, die gesamten Rocky Mountains sind mir vom Herz gefallen. Ich bin nicht gegen Bienengift allergisch. Ich kann mich ohne Angst im Freien bewegen.

 

Ein kleiner Test vor 28 Jahren hätte meine Lebensqualität bis dato deutlich verbessert.

 

Und ich habe mal wieder demonstriert bekommen wie sehr man sich in seinen eigenen Ängsten einsperren kann.

 

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Kommentare

S
Was ein Glück, dass Du nicht allergisch bist. Hab das bei einem Bekannten erlebt. Ist nicht lustig. <br /> <br /> Hab übrigens raus, wo gelasert wird. Hab es als Kommentar auf meinen Blog zu dem Artikel "Raucherentwöhnung" geschrieben.<br /> <br /> Liebe Grüße
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